Es ist bis heute noch nicht in den letzten Details bekannt, welche Ursachen zur Multiplen Sklerose führen.
Allerdings weiß man, dass den Beschwerden eine Entzündung des Nervensystems zugrunde liegt. Diese Entzündung führt an verschiedenen Stellen herdförmig zu einer Auflösung der die Nerven umgebenden Schutzschicht (Myelinscheide). Dadurch wird die Fähigkeit dieser Nerven, den elektrischen Impuls weiterzuleiten, gestört. Es wird angenommen, dass neben Umwelteinflüssen auch bestimmte Infektionen im Jugendalter, eine erbliche Belastung und Abwehrreaktionen des Körpers gegen eigenes Gewebe (Autoimmunprozesse) zur Entstehung der Krankheit beitragen können.
Untersuchungen
Bei dem Verdacht auf das Vorliegen einer Multiplen Sklerose werden normalerweise neben der klinisch-neurologischen Untersuchung und Anamnese folgende technische Untersuchungen durchgeführt.
Kernspintomographie
Liquordiagnostik
evozierte Potenziale
Blutuntersuchungen, in denen die allgemeinen Laborwerte festgestellt werden, aber auch nach Hinweisen auf bestimmte Infektionen oder andere Erkrankungen gesucht wird.
Da die Ursache für die Erkrankung nicht bekannt ist und zerstörtes Nervengewebe nicht regenerieren kann, gibt es kein Medikament, das die Multiple Sklerose heilen kann. Es stehen aber verschiedene medikamentöse Therapien zur Verfügung, die den Verlauf einer Multiplen Sklerose positiv beeinflussen.
Behandlungen
Prinzipiell gibt es folgende Behandlungsmöglichkeiten:
Bei akuten Krankheitserscheinungen ist davon auszugehen, dass Entzündungsvorgänge im zentralen Nervensystem aktiv sind. Mittel der Wahl sind hier hochdosierte Kortikoide als Infusion, die eine starke entzündungshemmende Wirkung haben und die akute Entzündung stoppen sollen.
Um die Häufigkeit und die Schwere akuter Entzündungsschübe zu reduzieren (sog. Schubprophylaxe), können Medikamente eingesetzt werden, die das Immunsystem des Patienten beeinflussen. Hier haben sich verschiedene Therapieformen etabliert. Interferone stehen seit vielen Jahren zur Verfügung und haben sich als nützlich erwiesen, die Anzahl von Schüben signifikant zu veringern. Diese müssen gespritzt werden und können auch im Rahmen von Schwangerschaften eingesetzt werden. Alternativ gibt es auch Medikamente in Tablettenform oder bei seltenen schweren Erkrankungen, die als Infusionen verabreicht werden. Welche Therapieform für den Patineten geeignet ist, muss individuell geklärt werden.
Einzelne Beschwerden, die bei einer Multiplen Sklerose auftreten, können durch Medikamente positiv beeinflusst werden, die auch bei anderen Erkrankungen eingesetzt werden, z.B. Medikamente gegen spastische Symptome, Schmerzen, Blasenentleerungsstörungen und Müdigkeit.
Gegen Bewegungsstörungen (Abstimmung von Bewegungsabläufen) helfen vor allem gymnastische Übungen oder technische Hilfsmittel. Medikamente bringen nur bei Spastik Erfolge.
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